Hofansichten:

Hof-Historie

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...und etwas Text.

  • Bauernhof Eulendorf, Eifel, historische Ansicht

    Dorfjugend von Hof Eulendorf, um 1900

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    Dorfjugend von Hof Eulendorf, um 1900, etwas andere Version

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    Hof Eulendorf, um 1900, von der Höhe aus gesehen

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    Hof Eulendorf, um 1900, von der Höhe aus gesehen

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    Katasterkarte Gransdorf

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    Katasterkarte Gransdorf, Ausschnitt Hof Eulendorf

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    Luftbild Gransdorf, 1950er Jahre

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    Grabstein der Gebrüder Linz, die Vorbesitzer

 

Aus der Geschichte des Hofgutes Eulendorf bei Gransdorf

Aus dem Neuen Trierischen Jahrbuch 1977

Von Edmund Müller

Ortskundliches

Nach dem ältesten Dokument (um 1150) entwickelte sich um den "Hof zu Keyle" (Haupthof Oberkail) mit dem Gericht, "dat dazu gehorich ist und wat bynnen dem Gericht gelegen ist - eß syn dorffer, walde und anderes" - eine Unterherrschaft der Herren von Niedermanderscheid. Zu ihr gehörten rechts der Salm Eisenschmitt-Überscheid und einige zum Pfarrbezirk Gransdorf, Dekanat Kyllburg (Bitburg), zählende Siedlungen, unter anderem Hof Eulendorf, 0,9 km von Gransdorf entfernt. Die ältere Schreibweise ist Ulendorf (1489). Ein deutscher Personenname Ulo steckt im Bestimmungswort. "Der Eulendorfer Pat kommt von Himmerod. Ein anderer Pat geht von Eulendorf in die Mutterkirche von Gransdorf bis zum halben Chor der Kirche." Größenmäßig hat der Ort, der an ein ausgesprochenes Dorf denken läßt, geschwankt. Ein luxemburgisches Verzeichnis con 1473 zählt sieben Feuerstätten (feux) auf, 1501 nur eine ménage (Haushaltung, Wirtschaft), 1525 deren drei, 1531 eine Fürstett. Später ist der Hof geteilt, z.B. 1575, bald wieder in einer Hand, so 1569, 1660, 1843. Die große Ausdehnung kennzeichnet Gransdorf als alte Pfarrei, zu der heute außer Gransdorf Hof Hau, (Gemeinde Landscheid), Biermühle, Hof Raskop, Hof Gelsdorf und Eulendorf (alle Gemeinde Gelsdorf) gehören. Am 29. Januar 1473 erkennt ein Notariatsinstrument über die Zehnterei zu Gransdorf auf Erfordern des Klosters Himmerod und des Stiftes St. Simon, Trier: "Item so wa ulendorffer guet lijt, daz gyfft alles Zenden zo gransdorf." Der Pfarrer bezog bei der Visitation 1569 aus einem einzigen Haus Ulendorff je 8 mltr. Roggen-Korn und Hafer. Der Ort muß also wohlhabend gewesen sein.

Lehensverhältnisse

Nach einem Lehnsrevers von Heinrich v. Kerpen-Manderscheid (um 1201/35) waren die Güter Lehen des Grafen von Luxemburg, "die her na geschrieben steynt", 1385, durch Karl v. Panthenberg, Ritter und Burggraf zu Manderscheid. Vor 1299 kam Kail durch Wilhelm IV. (1267 bis gest. 1320), den Sohn und Nachfolger Wilkins, in den kurtrierischen Lehnsverband. Er erhielt dafür von Boemund v. Warsberg, Erzbischof von Trier (1289/99), 150 Pfund Turonen.

Daß Oberkail unter trierischer Lehnshoheit stand, geht 1330 aus einem Teilungsvertrag hervor, wonach Erzbischof Balduin Wilhelm d.J., Sohn Wilhelms IV. von Manderscheid, mit der Burg Kail und der Stammburg Manderscheid belehnte. 1428 ließ sich Wilhelm VIII., Herr zu Kail und Wartenstein, mit seinen Brüdern gemeinsam von Erzbischof Otto v. Ziegenhain mit der Herrschaft Kail belehnen, er starb 1456 kinderlos, verheiratet mit Hildegard v. Syrk (gest. 1481). Am 24. Februar 1443 überweist Wilhelm v. Manderscheid in einem Wittumsbrief für seine Frau Hildegard Kail mit allem Zubehör, unter anderem mit Ulendorff. Graf Wilhelm erhielt am 8. Mai 1482 in einem Vergleich neben anderem die Herrschaft Kail, und am 19. November 1493 erhielten die Gattin Wilhelms und der Sohn Jakob die Herrschaft Kail von Erzbischof Johann II. von Baden wiederum als Lehen. Die Belehnung Jakobs, der seinen Vater seit 1493 in der Regierung vertritt, erfolgte erst 1504 nach dem Tode Wilhelms.

Hontheim führt 1537 unter den "Graven, Erzstiffts Lehnleuten" an: "Dietrich Graven zu Manderscheid-Blankenheim, Herrn Zu Keyll." Am 3. September 1547 teilt Jakob Graf zu Manderscheid-Blankenheim, Herr zu Kail, dem Erzbischof Johann v. Isenburg mit, daß "ich alles, das ich hab, von ECG (Eurer Churfürstlichen Gnaden) als meinem rechten hohen und landtherrn zu lehen trage, und auch zum theil von dem Herzogthumb Lutzenburg zu lehen".

Nach über zweihundert Jahren kehrte Oberkail am 31. März 1552 zum luxemburgischen Lehnshof zurück. Graf Jakob von Manderscheid stellte dem Gouverneur von Luxemburg, dem Grafen Peter Ernst v. Mansfeld, als Vertreter des Kaisers im Herzogtum Luxemburg, einen Lehnsrevers über Schloß und Herrschaft Kail aus. Mit den Kailer Gütern ist Jakob luxemburgischer Lehensträger. Lehnsgüter sind Schloß und Herrschaft Kail, Dorf Schwarzenborn, vier Feuerstätten zu Bier und je ein Hof zu Gindorf, Gondorf und Eulendorf - item ein hoff zu ulendorff.

Bei der Güterteilung 1591 fiel dem Grafen Dietrich die Herrschaft Kail zu. Ein Notariatsinstrument vom 3. April 1613 handelt über die Huldigung der Grafschaft Manderscheid und sämtlicher manderscheidischen Erbgenahmen. Ein Lehnsrevers vom 30. Juni 1624 des Phil. Dietrich von Manderscheid gegen Florenz Graf zu Berleymont, Gubernator des Herzogtums Luxemburg, benennt unter anderem den Hof zu Eulendorff. Ein Schutzbrief (Salvegardien) für die Grafen von Manderscheid über ihre Lande, Untertanen und Güter, den Kaiser Ferdinand II. ausstellte, trägt das Datum vom 26. Oktober 1626. Heinrich v. Jardin, Anwalt der Herrschaft Kail, empfängt am 17. Juli 1742 im Namen der Maria Anna, Gräfin zu Manderscheid-Blankenheim-Kail, geb. Gräfin Truchseß v. Zeil, und ihres Schwiegersohns Johann Wilhelm Graf zu Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein im Schlosse Kail die Huldigung der Untertanen der Herrschaft Kail, die alle erscheinen sind und den Huldigungseid ablegen. Jeder wird, wie gebräuchlich, mit Weißbrot und einem halben Maß Bier bedacht.

1756, 1. Oktober bis 1759, 28. Januar: Denombrement der verwitweten Gräfin Anna v. Manderscheid-Blankenheim, geb. Gräfin Truchseß v. Zeil, über ihre luxermburgischen Lehen, u.a. Zinsen zu Eulendorf. 1773, 7. Oktober. Namens des Reichsgrafen Franz Josef v. Manderscheid-Blankenheim huldigen vor Johann Heinrich Komp, Rentmeister und Offiziant der Herrschaft Kail, in Eisenschmitt, u.a. die Hofleute von Eulendorf. 1780, 6. Dezember. Vollmacht der Augusta, Gräfin zu Sternberg, geb. Gräfin von Manderscheid-Blankenheim, für den Amtsverwalter Komp zu Kail zu Empfang der Huldigung in den Herrschaften Kail, Manderscheid und Lüxem.

Hofleute

In einem Schiedsvergelich vom 6. Juli 1489 wegen der Güter der Abtei Himmerod zu Liessem bei Gindorf wird Heintzen von Ulendorff genannt.

1575, 16. August: Eulendorfer Hofbrief (Bruchstück); der Hof ist geteilt, und zwei Häuser sind gebaut worden; aber dies ist verändert, wie aus aus einem Register zu ersehen.

1585, 18. September: Die Gemeinde Schwarzenborn gegen die zwei Hofleute Eulendorf wegen Mißbrauchs der Büsche.

1586, 1588: Maria Cirweiß von Eulendorf, Taufpatin (Taufbuch Gransdorf).

1588: Zwischen den Hofleuten Zirvas und Theißen geht ein Streit um Obstbäume in und um den Hof. Die Parteien sollen diese Bäume im Feld und Hof herum teilen, die im Garten stehenden aber allein genießen. Es kam zum Prozeß 1588.

1590: Servatius der Hoffman uff Eulendorff, Taufpate (Taufbuch Gransdorf)

1594 (um): Krieger Jakobs Altvater Servaß

1595: Copia obligationis Sirvasen leibeigenen underthanen und hoffmans uff Eulendorf wegen Frönden und dhiensten, wie seine fürfahren hoffleutt dieselben jeder zeitt unverweigerlich geleistet, o.D. Zirwas ist "mit beschwerlichem Altertumb, auch mit zugefallener Blindheit beladen", er ist "ganz unvermögend, länger den Hausstand zu führen", auch nicht sein Sohn Jakob allein; er bittet den Grafen, noch seinen Sohn Niclassen zu bestellen, der mit seinen Kindern zum halben Teil in der Hofwohnung und den Gütern sekzessieren soll. Servatius war verheiratet mit Hille.

1635, 28. September: betr. Teilung der Güter, die Hille, gewesene Hoffrau zu Eulendorf, hinterlassen; Peter von Eulendorf, wohnhaft zu Spang, sein Bruder und Schwager ersuchen den Bruder Theiß von Eulendorf gütlich, die Güter zu teilen.

1611: Feuerstättenverzeichnis deutscher Teil Luxemburg, zweimal Hofmann von Eulendorf. Um 1619 wohnt Bischoffs Hupricht von Keyl bei seinem Vater auf Eulendorf. 1590, 1605, 1635 Theiß, niederster Hofmann; 1613 Taufpate; um 1623 der alte Theißen, Peters Vater.

1624, 7. September: Streit zwischen den Hofleuten auf Eulendorf und Leuten in Oberkail wegen des Weidegangs; die Parteien dürfen mit Pferden und Rindvieh die Weide und den Langhalm "auf der obersten Wiese" benutzen.

1629, 1631: Krieger Jakob, gest. 1631, Ehefrau Margarete. Februar 1631 Verzeichnis der Mobilien, so nach Absterben weyland Jakoben in Zeit lebens gewesenen Hoffmans zue Eulendorff, daselbst erfindlich gewesen.

1629, Peter, unterer Hof, 1634 Phil. Dietr. Graf v. Manderscheid verleiht den Hof nach Ableben Jakobs, gewesenen Hofmanns zu Eulendorf, samt dessen Ehefrau mit Hinterlassung eines unmündigen Kindes an den Schwager Jakobs, Peter Wolff von Junglinster (Lux.) und dessen Ehefrau Magdalena. Sie sollen sich mit häuslicher Wohnung im Hofe niederschlagen, denselben wie alle Ländereien, Garten, Pesche, Wiesen gleich ihrem eigentümlichen Gute im wesentlichen Bau und Güterbesserung unterhalten, die schuldigen Fronden, Pacht und Herrendienste ausrichten. Item sollen die des gest. Hoffmans Kind Adamus als des Hofes rechtmäßigen Erben zu sich und für ihr eigenes Kind annehmen; sie sollen alle Schulden des vorigen Hofmanns sel. laut Verzeichnis bezahlen: o.J., Peter hat Schaden durch wasser bei großem Sturzregen auf dem Hofe. 1634, 1645: Jakob auf dem pberen Hof; 1636/40: Theiß und Jakob uff Eulendorf.

1639 klagt die Gemeinde Gransdorf wegen Schadens durch das Hofmannspferd.

1641, 1645, 1649: Adam von Eulendorf

1648: Spruch zwischen den Hofleuten zu Eulendorf wegen der Weinfahrten.

1635, 1660: Hans uff Ulendorf, sein Schwiegervater Theiß.

1651, 18. Januar: Abrechnung mit Hans Hofmann zu Eulendorf

1660: Hans von Ulendorf will den ganzen Hofgrund Ulendorf, bei Kail gelegen, in Erbpacht nehmen. Auf gräfliche Ratifikation wird ihm der Hof verliehen gegen 20 mltr. halb Spelz halb Hafer, zwei Schweine, 2 Hämmel, 2 Moselfahrten neben Fronden und Diensten.

1660, 1. April: Verpachtung des ganzen Hofes Eulendorf an Wilhelm von Eulendorf und Barbara, Hausfrau, erblich gegen 20 mltr. halb Spelz und Hafer, 2 Hämmel, 1 Schwein oder 3 Rthlr. 2 Moselfahrten, eine zu Lüxem, die zweite nach Belieben der Herrschaft, Fronden und Dienste. Der Hofmann soll ein Haus führen, und nicht, wie vordem, als zwei Hofleute zu Eulendorf gewesen, es sei denn, daß hernach wieder zwei Hausständer aufgerichtet werden.

1685: Nach dem Tode von Wilhelm Eiß und Barbara, Hausfrau, beide Hofleute zu Eulendorf, bestehen für sich und ihre Kinder beim Grafen erblich Matthias Wallenborn und Hausfrau Apollonia; sie sollen alle Pächte, Renten und Gefälle jährlich im hause Kail beliefern. Die ersten zwei Jahre löscht der Graf 4 mltr. Spelz und Hafer und jedes Jahr 40 Pfund Speck. Wenn sie im übrigen noch ein Haus bauen wollen, müssen sie ein halbes Schwein geben.

1707, 23. Januar: Peter Wallenborn, Taufpate (Taufbuch Gransdorf). 1707, 19. September Zeuge bei Grenzbegehung.

1710, 18. September, Pachtvertrag: Karl Franz Ludwig Graf zu Manderscheid-Blankenheim und Falkenstein gibt das ihm gehörige Hofgut Eulendorf gegen einen jährlichen Erbzins von mehreren Maltern Früchte und Frondienste an Peter Wallenborn in Erbbestand.

1728, 14. Januar: Spezifikation der Möbel, die Ludwig Cramer von Gransdorf uxoris nomine suae Agnetis aus dem Hof Eulendorf vom jetzigen Hofman Franz Hilger von Gindorf gebürtig, zur Halbscheid als Erbe gezogen. Inventarium der Möbel, die der Hofmann Hilger Franz bei Abzug seiner Schwägerin Agnes Cramer zur Halbscheid empfangen.

Das Erbe ging von den Eheleuten Peter Wallenborn auf deren ältesten Sohn Jakob Wallenborn, gest. am 15. November 1757 (Sterbebuch Gransdorf), über, von diesem wieder auf dessen Sohn, ...1764..., Johann Wallenborn, verheiratet 23. Januar 1764 mit Margarete Müllers, Hof Hau (Heiratsbuch Gransdorf), und endlich auf dessen ältesten Sohn Friedrich Wallenborn, geb. 1766 (Taufbuch Gransdorf). Dessen fünf Geschwister machten das Recht auf das Hofgut strittig.

Verkäufe

1817 werden die "Lygeheiten" wie folgt spezifiziert:

  ha a qm
Gebäulichkeiten u. Wiesen 9 58 78
Ackerland 65 73 10
Rodland 35 21 49
Gesamt 110 53 37

In den Jahren 1815 bis ca. 1840 wurden die gräflich-manderscheidischen Besitzungen von der v. Croyschen Verwaltung, Rentamt Bitburg, verkauft. Die Bitburger Kommissionsakten enthalten eine Aufstellung über die Renten und das Grundeigentum in den Herrschaften Kail und Manderscheid ("soweit aus den mangelhaften Rechnungen möglich"): Eulendorf, Hofgut, Schafsgeld 4 Thlr 34 Stüber, verkauft an wallenborn von Eulendorf, gab jährlich 6 Mlt., 2 Sester 1 Faß Spelz, 10 mlt, 2 Sester 1 Faß Hafer, 2 Hämmel, 1 Schwein.

Am 29. September 1836 wurde das Hofgut an das Trierer Priesterseminar, vertreten durch Bischof Ludwig Alois von Hommer und Peter Josef Schuelzchen, Ökonom des Priesterseminars, für 5800 Taler preuß. Courant verkauft. Das Hofgut bildete einen eigenen Raum, gegen Osten von den Gütern des Bierhofes und der Biermühle, gegen Süden vom Banne der gemeinde Gransdorf, gegen Westen und Norden vom Banne der Gemeinde Oberkail begrenzt. Es besteht aus Wohnhaus, Scheune, Stallungen, Heuspeicher, Schober, und übrigen Zubehörungen, Eulendorfer Hofgebäude genannt, ferner Ackerland bei der alten Mühle, auf Keilef, am Rotenberg, am Wacholderberg, am Kirchenberg, auf dem Rauth, auf der Kailerheide; Wildland an diesen Stellen; Hausbering und Garten in der Corwies. Zu den Gerechtsamen des Hofgutes gehörte eine Holzberechtigung in den früher den Hause Blankenheim, jetzt dem Herzog v. Croy zugehörigen Waldungen. Der Verkäufer verpachtete am 15. Januar 1831 das Hofgut an Christoph Callé, der am 11. November 1836 in die Pacht eintrat.

Am 20. September 1848 pachtete der pensionierte Friedensrichter Michel Junck von 1849 bis 1861 das Gut gegen 72 Scheffel Roggen, je 112 Scheffel 8 Metzen Hafer und Spelz. Er durfte nichts in Unterpacht geben und mußte das Gut in gutem Bauzustand erhalten, den Dünger verwenden, allen kulturfähigen Boden urbar machen und Verbesserungen vornhemen, Gräben ziehen, die Wiesen bewässern und gegen den Hauptbach die nötigen Vorkehrungen treffen; ferner auf die Grenzsteine achten, jedes Jahr 12 Obstbäume anpflanzen. Die auf dem Gute befindlichen Obstbäume, Eichen oder Eschen verblieben dem Seminar, zu dessen Lasten die Hauptreparaturen gingen.

Am 27. April 1854 kauften vom Bischöflichen Seminar die Eheleute Johann Caspar Buchholz und Katharina Zuncker, Gutsbesitzer in Scharfbillig, für 11.000 Taler das Hofgut unter dem damaligen Ökonom Peter Alff, der bevollmächtigt wurde, die Liegenschaften des Buchholz in Scharfbillig, Sülm und Eßlingen öffentlich versteigern zu lassen und den Erlös dem Priesterseminar zu zedieren.

Frau Witwe Junck ließ am 12. Februar 1855 zu Hof Eulendorf alle Mobilien versteigern. Im Januar 1891 ist eine Vieh- und Mobilarversteigerung zu Hof Eulendorf (Vieh, Futter, Stroh, Ackergeräte und Hausmobiliar) durch die Erben und Rechtsnachfolger des zu Hof Eulendorf verstorbenen Gutsbesitzers J. C. Buchholz durchgeführt worden. 1887/90 war Johann Buchholz Pächter des v. kesselstattischen Hofes Melich bei Arenrath, um dann den Hof seiner Schwiegermutter in Eulendorf zu übernehmen (seit 1909 wieder auf Hof Mellich).

1900 wurde der Hof unter Baptist Linz und Theodor Buchholz geteilt. In diesem Jahr wurde auch die heute noch stehende Mauer quer durch den Hof gezogen. Die Erben (Charlotte Linz und Christoph Herres) wohnen noch auf dem Hofe [Stand 1977]. Vor dem Ort liegt ein (heute erschöpfter) Sandsteinbruch, zu Eulendorf gehörig, aus dem die Steine für die neue Pfarrkirche Gransdorf gebrochen wurden.

Jüngere Geschichte (ab 1980)

Nachdem Charlotte Linz, Besitzerin der rechten Hofhälfte, und Christoph Herres, Besitzer der anderen Hälfte, Ende der 1970er Jahre gestorben waren, wurde die Herres-Hälfte von Christophs Tochter übernommen.

Die Linz-Hälfte, also unsere, wurde 1984 von uns, der Familie Schotten aus Köln, gekauft und seitdem als landwirtschaftlicher Betrieb mit Schottischen Hochlandrindern (seit 2012) und Schafen geführt. Und mit der Vermietung von zwei Ferienwohnungen.

Ferdinand II. (1578 - 1637)

Kaiser des Heil. Röm. Reich deutsch. Nation 1619 - 1637. Während der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges, dessen Verlauf er maßgeblich mitbestimmte. Jedoch nicht unbedingt nach seinen Vorstellungen.

Johann V. von Isenburg (1507 - 1556)

Erzbischof und Kurfürst von Trier 1547 - 1556. Galt als reformfreudig. Beseitigte alte Grenz- und Wegestreitigkeiten zwischen dem Erbistum Trier und dem benachbarten Herzogtum Luxemburg und vereinheitlichte in seinem Erzbistum (Trier) Maße/Gewichte und das Münzwesen.

Jakob von Manderscheid (1481 - 1562)

Genauer: Graf Jakob von Manderscheid Herr in Kail und Falkenstein

Malter (mltr.)

Alte deutsche Volumen-Maßeinheit v.a. für Schüttgut, u.a. Getreide. Die Maßeinheiten waren regional unterschiedlich. In Bitburg galt z.B.:

Ein Malter (177,100 Liter) = 12 Sester.

1 Malter wog: Hafer 85,008 kg; Roggen 120,428 kg. Roggen und Weizen wurden gestrichen gemessen, Hafer gehäuft, Gerste halb gehäuft und halb gestrichen.

Spelz

...heute sagt man Dinkel, eine traditionelle Getreideart, die heute wieder mehr in Mode kommt, durchaus zu Recht, weil weniger überzüchtet als Weizen und besser bekömmlich.

Sester

Altes, nicht mehr gebräuchliches Getreide- und getränkemaß (Hohlmaß). Leitet sich aus dem Latein ab (sextarius)

Ein Malter (177,100 Liter) = 12 Sester. 1 Malter wog: Hafer 85,008 kg; Roggen 120,428 kg.